Anreiten im Roundpen

Jungpferdausbildung

Problembeschreibung

Nach ganz viel Vorbereitung mit ausreichend Übung, Ruhe und Zeit, geht es nun mit „Jack“ ans Anreiten bzw. ans freie Reiten. Nachdem der Wallach es mittlerweile unbeeindruckt zulässt, dass jemand auf seinen Rücken aufsteigt, wieder absteigt, er mit Reiter geführt wird, überall geklopft wird und so weiter, wird nun das freie Reiten mit in den Trainingsplan aufgenommen. Dabei ist „Jack“ auch durch das Training an der Doppellonge schon sehr gut auf das freie Reiten und auf einen eventuellen leichten Druck aufs Gebiss vorbereitet. Jedes neue Trainingselement sollte immer an das individuelle Pferd angepasst und abgestimmt werden, generell gilt aber, dass junge Pferde zwar gefordert aber niemals überfordert werden sollten. Ariane legt in ihrer Ausbildung daher besonders viel Wert auf die Basisarbeit, also auf Losgelassenheit, Takt und viel Vorwärts-Abwärts, alles ohne Druck und Erreichen spezifischer Lektionen in einem bestimmten Alter.

Lösungsansätze

Um es „Jack“ zu erleichtern, geht die Pferdeexpertin für das erste freien Reiten zunächst in den Roundpen, welches dem Pferd durch den begrenzten Raum viel „Halt“ gibt. Auch hier arbeitet Ariane mit viel positiver Verstärkung in Form von ausreichend Lob und Leckerlis. Unerwünschtes Verhalten wird nicht bestraft, sondern lediglich ignoriert. Nachdem der dreijährige „Jackpot“ sich zunächst an der Longe entspannt einlaufen kann, steigt Victoria vorsichtig und langsam auf. Danach wird „Jack“ sofort mit der Gabe eines Leckerlis für sein Verhalten positiv verstärkt. Dabei ist wichtig, dass der Reiter in jeder Situation entspannt und gelassen bleibt, dennoch immer darauf vorbereitet ist, dass sich besonders ein junges Pferd jederzeit erschrecken kann. Positive Verstärkung durch Loben, Klopfen und Leckerlis hinterlassen positive Gefühl und Stolz beim Pferd. Die Gangarten verbal anzukündigen, auch hier findet die Vorbereitung an der Longe statt, macht es den Pferden einfacher, die Wünsche Reiters zu verstehen. Unterstützend treibt Ariane, wenn nötig, noch mit einer Peitsche sanft nach, alles Dinge die Jack bereits von der Bodenarbeite kennt. Nachdem „Jack“ ein paar Runden getrabt und sogar kurz auf beiden Seiten brav galoppiert ist, wird direkt wieder mit dem Training aufgehört. Das Pferd speichert das Erlebte mit einem guten Ergebnis ab und wird, auch kognitiv, nicht überfordert. Denn junge Pferde haben im Vergleich zu älteren Pferde eine deutlich kürzere Konzentrationsspanne, was sich in der Trainingsdauer immer widerspiegeln sollte.