Schlafmangel bei Pferden - Was tun?

REM-Schlafmangel wird oft nicht erkannt

Problembeschreibung

Eine 16-jährige Stute mit einem großen Problem: Sie legt sich nicht mehr selbständig ab und ist daher so übermüdet, dass sie teilweise beim Dösen einfach umfällt. Bereits beim Kauf vor 8 Jahren, so berichtet die Besitzerin, hatte „Heidi“ gesundheitliche Probleme und blieb beim Reiten einfach stehen. Bis heute ist das Pferd dauerhaft und hochgradig gestresst. So hat die Besitzerin beim Reiten und auf Turnieren oft das Gefühl, dass sie ihrem Pferd damit zu viel Stress zumutet. In der Vergangenheit hat sie schon viele mögliche Ursachen medizinisch abklären lassen und u.a. den Magen der hübschen Stute mehrfach antherapiert. Eine endgültige und dauerhafte Lösung für das Problem wurde aber bisher noch nicht gefunden. Von Ariane Telgen erhofft sie sich nun Hilfe, um dem Pferd zu mehr Entspannung zu verhelfen und Hinweise darauf, ob nach wie vor gesundheitliche Probleme vorliegen.

Lösungsansätze

Schon bei der Ankunft beobachtet Ariane, dass „Heiderose“ auffällig schluckt. Daneben deuten die berichteten Symptome, wie beispielsweise die Probleme beim Hinlegen, darauf, dass das Tier noch immer mit Magenproblemen zu kämpfen hat. Da oftmals Magenschmerzen nur das Resultat von andauernden Schmerzen sind, ist ein Therapieerfolg des Magens ohne Ursachenforschung und -bekämpfung meist nur von kurzer Dauer. Beim Vorreiten ist ganz schnell klar, der mitgebrachte Sattel passt nicht und rutscht extrem nach hinten (Tutorial-Tipp: „Sattelcheck selber machen“). Ariane fällt auf, dass das Fell von „Heiderose“ schön glänzt, was gegen einen Befall von Würmern oder Parasiten spricht. Da sie aber sehr dünn ist, was die Sattellage in diesem Zustand schwierig macht, sollte die Fütterung nochmal überdacht werden. Auf Anraten einer Tierärztin hatte die Besitzerin jüngst von Hafer auf Rübenschnitzel umgestellt. Ariane empfiehlt ihr wieder auf gequetschten Hafer umzusteigen, um das Pferd zunächst muskulär aufzubauen.

Die Stute hat außerdem sehr schmale, steile und kleine Hufe, was auf Schmerzen deuten kann. Dafür spricht beispielsweise, dass „Heidi“ zum Ende einer Einheit oft verspannter ist als zu Beginn. Auch dass „Heidi“ das Springtraining teilweise komplett blockiert obwohl sie kurz zuvor in der Dressurhalle noch gut mitgearbeitet hat, könnte auf Schmerzen in den Hufen deuten. Die Pferdeexpertin empfiehlt daher das Pferd viermal zu beschlagen. Ariane fällt auch auf, dass die Stute den Bauch beim Reiten nicht anspannt. Sie beugt weder Hüfte noch Flanke, was ebenfalls darauf deuten kann, dass sie Magenschmerzen hat. Im Galopp fällt auf, dass das rechte Vorderbein kaum angewinkelt wird und eher stelzig wirkt.

Schon nach kurzer Zeit kommt ein erstes Feedback der zufriedenen Besitzerin, die sich beim Kurzcheck auf Hof Eicheneck sehr wohl gefühlt hat und nun zeitnah alle Hinweise umsetzen wird.