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Ist es wirklich gesund sein Pferd nur am langen Zügel laufen zu lassen?

Immer neue Reitweisen und Trainingsmethoden galoppieren gefühlt am laufenden Band in die Reiterwelt und sollen die Besten und vielleicht sogar die Revolutionärsten sein. Dabei ist die Reiterei hunderte von Jahren alt und die Biomechanik des Pferdes immer noch die Gleiche. Ahnung hatte aber anscheinend Niemand aus dieser Zeit, denn heute wird alles anders gemacht. Bewährtes, Logik und Erfahrung spielt immer weniger eine Rolle und auf Abweichler wird gerne eingedroschen.

Geht es dabei nun ums Pferdewohl, möglichst hohe Gewinne oder das Ego des Pferdehalters?

Der große Pferdesport wird immer gerne an den Pranger gestellt. Die Pferdezucht produziert Pferde, die sich in jungen Jahren möglichst teuer verkaufen lassen und die Industrie lebt von schnellen Neuentwicklungen. Denn neu ist gut und teuer gleich besser. Die Pferdegesundheit ist dabei zweitrangig, denn auch dafür haben die Experten jede Menge Produkte und Lösungen, die immer wieder neu erfunden werden können. Dasselbe ist nach Ariane Telgens Meinung auch in der Pferdeausbildung und den Reitweisen übergreifend zu beobachten. Die Ausbildungsscala wird auf den Kopf gestellt und ist eher in der Theorie als in der Praxis wiederzufinden. Sogar vertikales Reiten wird als gesund angepriesen. Hier sieht sie weder Takt, Losgelassenheit oder eine gesunde Anlehnung. Durchhängende Rücken und schäumende Mäuler sieht sie nicht als Anzeichen für ein zufriedenes Pferd an. Alles Bilder, die man auch auf Turnierplätzen zu sehen bekommen kann. Aber auch bei Freizeit- oder Westernreitern sind sie keine Ausnahme.

Nach Ariane Telgens Meinung vereint die vertikale Reitweise all diese Punkte jedoch besonders, die für sie absolut nichts mit der psychischen und physischen Gesunderhaltung eines Pferdes zu tun haben. Ihr tun diese Pferde auch nur noch leid.

Sind es denn nun nur die Sportreiter, die ihre Tiere wirklich quälen? Ob nun wissentlich oder unwissentlich, wie sieht es denn in der Freizeitreiterei, dem Westernreiten oder Showreiterei aus? Worauf achten viele nicht, weil die Toleranzgrenze vieler Pferde einfach enorm hoch ist?

Die Ursache sieht sie nicht zuletzt beim Reiter. Viele wollen sich heute nicht mehr anstrengen, sondern „nur mal ein bisschen reiten“. Das führt natürlich dazu, das findige Problemlöser genau dafür Produkte entwickeln, um es den Reitern einfacher zu machen. Beim Auto wurden auch mal die Servolenkung und die Automatik erfunden und wer es sich leisten kann benutzt sie auch. Das Lenken im Stand verursacht aber enormen Reifenverschleiß und die Automatik lässt den Fahrer beim Gangwechseln außen vor. Etwas was heute nur noch für Rennfahrer eine Beeinträchtigung darstellt, beim Pferd aber enorme Probleme verursacht. So entstehen dann auch Trainingsmethoden wie beispielweise das Reiten mit offenem Knie. Für Reiter, die auch noch eine moderne Sitzprothese als Sattel verwenden natürlich eine enorme Erleichterung. Aber funktioniert das auf Dauer? Wer fragt denn das Pferd?

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Im exklusiven Podcast für Kanalmitglieder spricht Ariane Telgen darüber, welche Beobachtungen, Erfahrungen und Lösungen sie in den letzten Jahren gemacht und für sich und ihre Pferde angewandt hat.