Dicke Pferde sind nicht einfach zu fett – Ursachen selber erkennen

Abnehmen in 3 Tagen

Problembeschreibung

Dicke Pferde sind nicht zwangsläufig zu fett

Ein Pferd mit ausgeprägtem Bauch, geschwollenen Beinen oder aufgequollenem Gewebe – viele Reiter springen schnell zum Gedanken „Das Tier muss abnehmen!“. Doch die Realität ist oft komplexer: Wer nur an Diät denkt, riskiert, die eigentlichen Ursachen zu übersehen. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest, wie du dein Pferd gesund stabilisierst und warum der Begriff „dick = fett“ zu kurz greift.

Lösungsansätze

Warum ein „dicker“ Eindruck täuschen kann

Ein voluminöser Pferdekörper ist nicht automatisch ein Zeichen von Übergewicht im klassischen Sinn. Häufig liegt eine starke Flüssigkeitseinlagerung (Ödembildung) oder Entzündungsreaktion im Gewebe zugrunde. Diese Schwellungen resultieren oft aus:

  • Stoffwechselproblemen, die Wasserhaushalt und Gefäßdurchlässigkeit beeinflussen

  • Entzündlichen Prozessen, die den Flüssigkeitsaustritt in das Gewebe fördern

  • Schmerzen, Stress oder Haltungsfehlern, die die Lymph- und Blutzirkulation stören

  • Parasitenbefall, der mit Stoffwechselbelastung und Entzündungen einhergeht

Ein klassischer Fall verdeutlicht das: „Villy“, ein Fjordpferd, wurde mit massivem „Bauch“ gebracht. Die Besitzerin hatte bereits versucht, das Gewicht zu reduzieren – doch die sichtbaren Schwellungen waren keine Fettpolster, sondern Zeichen tiefer liegender Probleme. (Originalbericht: Hof Eicheneck) Hof Eicheneck

Darüber hinaus zeigte sich: Das Galoppieren fiel Villy schwer, die Stellung war kaum möglich. Ein instabiler Sattel half nicht – er war schief und wies Brücken auf, aber grundlegend passte er. Eine reine Diät hätte nicht ausgereicht, um die Ursache zu beheben. Hof Eicheneck

Was zu tun ist – in 5 Schritten zu Klarheit und Stabilität

1. Differenzierte Diagnose statt voreiliger Diät

Bevor du die Futterration radikal kürzt, solltest du prüfen lassen:

  • Haut- und Gewebebefund: Druckstellen, Wärme, Empfindlichkeit

  • Bewegung & Gangbild: Leistungsverhalten, Taktunreinheiten, Lahmheit

  • Blutwerte & Stoffwechselparameter

  • Parasitenstatus

  • Magen- und Verdauungsproblematik (ulzerogene Prozesse können Stress und Gewebsschwellungen hervorrufen)

2. Schmerzen & Stress als Schlüsselfaktoren

Schmerz ist häufig ein Auslöser für Schwellungen und gestörten Stoffwechsel. Im Fall Villy halfen gezielt eingesetzte Schmerzmittel, Bewegungsqualität und Anlehnung rasch zu verbessern. Hof Eicheneck Auch ein unruhiger Sattel kann Stress auslösen – dessen Prüfung gehört zur Diagnose dazu.

3. Mobilität statt Hungern

Ein Pferd, das sich nicht sauber bewegen kann, baut Muskeln ab und verschlimmert damit den Zustand. Sanftes Gymnastiktraining, Bodenarbeit, Rückenmobilisierung und kontrollierte Belastungssteigerung helfen, die eigene Regulationsfähigkeit des Körpers zu aktivieren.

4. Kontinuierlich beobachten & anpassen

Ein gesundes Gleichgewicht muss regelmäßig überprüft werden: Veränderung im Körperbau, Muskulatur, Gewebe und Stoffwechsel fordern Anpassungen bei Fütterung, Training und – falls beteiligt – gesundheitlichen Maßnahmen.

Noch mehr Wissen für dich und dein Pferd

Wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest, findest du umfangreiche Podcasts, Tutorials und detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen im exklusiven Mitgliederbereich von pferde.support auf YouTube. Dort erhältst du praxisnahe Tipps, die dir helfen, die Ursachen von „dick wirkenden“ Pferden besser zu verstehen und dein Pferd langfristig gesund zu unterstützen.

Zusätzlich stehen dir auf pferde-onlinekurse.de professionelle Onlinekurse zur Verfügung, mit denen du dein Wissen systematisch vertiefen und direkt in der Praxis anwenden kannst. So wirst du Schritt für Schritt zum Experten für die Gesundheit deines eigenen Pferdes.