Pferd buckelt Reiter ab - Mögliche Ursachen und Lösungen

Böswilliges Verhalten oder Angst vor Schmerzen?

Eigentlich gilt die Pferderasse „Lusitano“ im Allgemeinen als nervenstark, menschenbezogen und arbeitswillig. Die Besitzerin des 8-jährigen „Janota“ aber hat mittlerweile massive Angst auf ihren, eigentlich freundlichen, Rappen aufzusteigen. Selbst einen Spaziergang traut sie sich aktuell wegen der Unberechenbarkeit des Tieres nicht mehr zu. Aus gutem Grund: In der Vergangenheit wurde die erfahrene Reiterin mehrfach abgeworfen. So buckelt „Janota“ aus dem Nichts los und hört erst wieder auf, wenn der Reiter unten ist. Ein Verhalten, das für den Menschen extrem gefährlich ist.

Ariane vermutet, dass es für dieses extreme Benehmen vor allem gesundheitliche Gründe geben muss. Die erfahrene Pferdephysiotherapeutin erkennt auf den ersten Blick, dass hier große körperliche Defizite vorliegen. So ist „Janota“ extrem aufgedunsen und hat starke Wassereinlagerungen. Daneben machen dem Pferd seine kurzen Hufe und der damit einhergehende Wendeschmerz zu schaffen. „Janota“ stinkt extrem aus dem Maul, sein Speichel brennt, es gibt zahlreiche kleine Schleimhaut-Wunden und scharfkantige Zähne. Dazu hat der Wallach einen schmerzhaften entzündlichen Prozess nahe des Ellenbogens, wo das Fell bereits komplett ausgefallen ist (Hinweis Tutorials: Pferdecheck- Probleme selber erkennen – Ursachen finden und beheben).

Ariane schätzt diese gesundheitlichen Probleme gesamtheitlich so schwerwiegend ein, dass sie ein Reit- bzw. Longiertraining vorerst ausschließt. Für die Physiotherapeutin hat die ärztliche Begutachtung und Abklärung der Symptome zunächst oberste Priorität.

Da eine Magenproblematik oft mit anderweitig lokalisierten Schmerzen zusammenhängt, rät die dazu gezogene Tierärztin dringend zu einem Huf-Beschlag. Dieser soll helfen, die Schmerz- und die damit einhergehende Stressbelastung des Tieres schnellstmöglich zu minimieren, um damit auch die Magenprobleme zu verbessern. Hierbei wird in Betracht bezogen, die Hufe röntgen zu lassen, um zu sehen, ob ein Spezialbeschlag ggf. besser geeignet ist, die pulsierenden Fesselbeine zu entlasten.

Auch die Behebung des massiven Zahnbefundes durch einen professionellen Pferdedentisten, sollte zügig zu einer Schmerzentlastung und damit auch zu einer Verbesserung des Verhaltes von „Jonata“ führen. Der für das Tier äußerst schmerzhafte Prozess am Ellenbogen muss ebenfalls umgehend medikamentös und pflegerisch behandelt werden, um dem Tier auch diese Belastung nehmen. Final sollte das Ergebnis des Blutbildes dabei helfen, „Jonatas“ Gesundheitszustand und Gehorsam dauerhaft zu verbessern.

Am Abholtag gibt Ariane der Besitzerin bei einem Führtraining verschiedene Tipps mit auf den Weg, wie sie den großen Wallach in allen Situationen unter Kontrolle halten kann, um damit das Vertrauensverhältnis von Reiter und Pferd wieder zu stärken.

Noch viel ausführlicher wird dieser Fall in der „Uncut“-Version behandelt, in dem die Zuschauer noch tiefgreifendere Informationen zur Problembehandlung von „Janota“ erhalten.