Pferd galoppiert nicht mehr an und zeit ein schlechtes Gangbild

Wenn der Pferderücken nicht mehr trägt

Problembeschreibung

Taktunreinheit, „hoppeliger“ Trab, fehlende Biegung und Stellung: „Frozen“, ein ehemaliges Turnierpferd im Westernbereich, läuft nicht mehr rund. Nach einer verletzungsbedingten Trainingspause, möchte seine Besitzerin nun den Gesamtzustand des Wallachs checken lassen.

Unter dem Reiter verwirft sich das Pferd, tritt kurz und reagiert nicht korrekt auf das innere Bein. Auf der rechten Seite galoppiert „Frozen“ immer falsch an. In der Vergangenheit wurde der Wallach von seiner Besitzerin „umtrainiert“: So wurde er in „Aufrichtung“ geritten und das Vorwärts-Abwärts (VA) Reiten „abtrainiert“. Dies hat Folgen – „Frozen“ hat einen starken Senkrücken und zeigt Anzeichen von Trageerschöpfung.

Daneben geht er fühlig, riecht aus dem Maul und hat eine Schleimhautreizung. Auch der Bauch ist aufgedunsen.

Lösungsansätze

Bereits beim ersten Vorreiten kann Ariane helfen: Schon durch ein kurzes Reittraining in der VA-Haltung gelingt der Besitzerin das korrekte Angaloppieren auf beiden Seiten. In der gelösten VA-Haltung verbessert sich auch augenblicklich das Gangbild des Westernpferds, im Schritt tritt der Wallach deutlich länger und fußt mit dem Hinterhuf über die Spur des Vorderhufes. Der Rücken ist sofort beweglicher, der Galopp harmonischer.

Beim späteren Check des Gesamtzustandes erhärtet sich dann der Verdacht einer Trageerschöpfung: „Frozen“ ist weit in der Senkrückenposition. Der Brustkorb hängt zwischen den Schulterblättern durch und der Muskel seines Ellenbogengelenks ist stark ausgebildet, was dafürspricht, dass „Frozen“ zu vorhandlastig läuft.

Außerdem zeigen sich weitere kleine Baustellen: „Frozen“ hat eine „Stomatitis“ und kann Leckerlis schwer kauen (Hinweis Tutorial: „Pferdecheck selber machen! Tastbefunde“). Die tierärztliche Untersuchung des Magens, der Zähne und der Hufe ergeben Befunde, die dem Tier Schmerzen und entsprechenden Stress bereiten.

Beim Check des Equipments zeigen sich Mängel am Gebiss, welches ausgetauscht werden sollte. Auch der Sattel hat eine Brücke, die für ungleichmäßige Druckverteilung auf dem Pferderücken sorgt.

Nach der physiotherapeutischen Behandlung und der Gabe von Schmerzmitteln, zeigt sich nach einem ausgiebigen Training auf dem Platz und auf dem Crosstrail sofort eine Verbesserung des Gesamtzustandes. „Frozen“ geht fleißiger, hält das Tempo, der Takt ist gleichmäßig und nicht mehr so „hoppelig“. Training am Wasser sorgt dafür, dass „Frozen“ seine Scheu vor Wasser verliert.

Am Abholtag gibt Ariane den Besitzern Tipps für das Reittraining zuhause und Hilfestellung für das gymnastizierende Hochholen des Rückens.

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