Pferd geht nicht ins Gelände - Wie kann man das trainieren?

Ausreittraining und Schrecktraining

Problembeschreibung

Auf dem Platz ist das Pferd extrem entspannt, im Gelände explosiv: Im Quarter Horse „Peperoni“ vereinen sich zahlreiche Gegensätze. Der grundsätzlich sehr entspannte Wallach ist im Gelände schreckhaft, hat Angst vor Wasser und macht sich unbekannten Situationen fest. Auch mit der Biegung hat der Fuchs Probleme und kann sich so gut wie gar nicht nach links stellen. Wird der linke Zügel angenommen, verwirft er sich im Genick und kommt direkt mit der Schulter herum. Im Linksgalopp ist der Wallach verspannt im Rücken und teilweise taktunrein. Seine Besitzerin vermutet, dass „Peperoni“ Schmerzen hat.

Lösungsansätze

Beim Reitcheck macht sich die Pferdephysiotherapeutin direkt selbst einen Eindruck, was dem freundlichen Wallach Probleme bereiten könnte. Der körperliche Check bringt Ariane weitere Aufschlüsse: So ist der Wallach stark aufgebläht und der Farbverlauf des Fells auffällig, was auf einen Nährstoffmangel deuten kann.

An der Longe arbeitet die Pferdeexpertin an der Schiefe des Pferdes und bereits am zweiten Tag, ist „Pepis“ Bauch, nach Einstreu- und Futterumstellung, deutlich abgeschwollen. Unter dem Reiter ist er lauffreudiger, auch die Stellung und Biegung ist nach diesen ersten Maßnahmen und physiotherapeutischen Behandlungen deutlich besser. Ariane stellt fest, dass „Pepi“ einen Ton hat, der ihm die Biegung erschwert.

Auch der Zahncheck ergibt eine Auffälligkeit, die dem Tier Schmerzen bereiten könnte und ebenfalls mit für die Stellungsprobleme verantwortlich sein kann. Beide Kiefergelenke sind druckempfindlich, hier gilt es einen Dentisten hinzuzuziehen. Ariane stellt Schwellungen und Wassereinlagerungen fest, in die es gilt Entspannung reinzubringen, um eine bessere Mobilität von „Pepi“ zu erreichen.

Auch der sehr schwere, große Westernsattel liegt nicht optimal auf „Pepis“ Rücken. Er hat eine Brücke, drückt stark im hinteren Bereich und erschwert durch seine Länge eine korrekte Stellung und Biegung.

Beim Geländetraining und am Wasser, arbeitet Ariane mit positiver Verstärkung und versteckt „Haferinseln“ auf dem gesamten Cross-Trail. „Pepi“ soll lernen, in unbekannten Situationen neugierig zu bleiben und diese final positiv abzuspeichern. Mit viel Geduld, gut dosiertem Druck und zahlreichen Wiederholungen, möchte Ariane den Wallach animieren, neue Wege auszuprobieren. Dabei stellt sie sich immer auf das individuelle Pferd ein, wie hier beispielsweise zunächst rückwärts das Wasser zu erkunden, weil es „Pepi“ leichter fällt. Dabei ist es wichtig, dass der Reiter zwar konsequent aber zeitgleich entspannt bleibt. Schnell lernt „Pepi“, dass unbekannte Situationen Futter bedeuten, entspannt sich und wird immer neugieriger. Bei einem weiterführenden Schrecktraining mit Fahne und Traktor, wird das Erlernte gefestigt und vertieft. „Pepi“ ist nach diesen kurzem Einheiten schon so entspannt, dass er sich mutig an alles Unbekannte herantraut und keine Spur mehr von Panik zeigt. 

Noch mehr Informationen zu dieser Thematik gibt es in der „Uncut“-Version zu sehen. Jetzt Kanalmitglied werden!