Pferd läuft nur mit Kopf oben und lässt sich mit Gebiss nicht reiten
Kissing Spines ist keine Horror Diagnose
Problembeschreibung
Die 14-jährige Araber-Mix Stute Mahal, hat die Diagnose „Kissing Spines“. Unter dem Reiter reißt das Pferd den Kopf hoch und ist kaum noch vorwärts zu bewegen. Im Rücken komplett verspannt, sind Stellung und Biegung nahezu unmöglich. Entsprechend schwer fällt es ihr auch, den Rücken aufzuwölben, ein deutliches Anzeichen dafür, dass es hier Probleme gibt. Besonders im Trab macht sich die Stute fest, tritt nicht unter und wird immer triebiger. Mahall wird nur gebisslos geritten, weil sie offenbar schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hat. So hebelt sich das Pferd sofort raus, wenn ein Reiter aufsitzt und die Zügel annimmt. Ein Zustand, der dauerhaft zu einer Trageerschöpfung führen kann. Die Besitzerin möchte nun von Ariane wissen, ob ihr Pferd Schmerzen hat.
Lösungsansätze
Der direkt angesetzte Check des Equipments zeigt: Der Sattel ist viel zu lang und macht starken Druck im Schulter- und Rückenbereich (Hinweis Tutorial: „Sattelcheck selber machen“). Der Hauptbelastungsschwerpunkt liegt damit viel zu weit hinten. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass die hübsche Stute nicht mehr vorwärts gehen mag und den Rücken nicht aufwölben kann.
Allgemein machen „Mahall“ Sattel und Trense deutlich Stress. Beim Zügel über den Kopf streichen, weicht das Tier ängstlich zurück, ein Zeichen dafür, dass dies in der Vergangenheit vielleicht negativ erlebt wurde. Durch sich wiederholendes, aber immer pferdegerecht bleibendes Training, versucht Ariane, dem Pferd diese Ängste zu nehmen. Und tatsächlich: Routine, Ruhe und Geduld bringen schnell Verbesserungen. „Mahall“ entspannt sich im Umgang mit dem Gebiss und beginnt, dem Menschen mehr zu vertrauen. Auch unter dem Reiter wird die Stute mit der Zeit lockerer, beginnt immer mehr, mit passender Trense und passendem Sattel, sich fallen zu lassen. Dieses Bild setzt sich auch am zweiten Tag fort und mit Physiopad und Schenkeltrense macht die Stute weitere Fortschritte. So kommt ihr Rücken mehr und mehr zum Schwingen, das Pferd gibt dem Zügel immer wieder nach, kaut in die Tiefe und das Gangbild bessert sich.
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