Pferd geht nicht vorwärts - Triebige Pferde haben meistens Gründe

Schenkelstumpf oder Schmerzen?

Problembeschreibung

Bei der freundlichen 12-jährigen Stute „Ombra“ kommen unzählige schmerzhafte Probleme zusammen: Das zierliche Pferd ist total verspannt, teilweise schlecht bemuskelt und drückt den Rücken beim Aufsteigen und Reiten weg. „Ombra“ geht unter dem Reiter kaum noch vorwärts und schlägt beim Treiben nach dem Bein. Entsprecht schlecht sieht auch ihr Gangbild aus: Der Trab des Tieres ist taktunrein, sie fußt nicht unter und Angaloppieren ist der Stute kaum möglich.

Auf der anderen Seite ist „Ombra“ extrem nervös, springt zur Seite und steigt. Gerade bei schlechtem Wetter ist das Tier hoch explosiv oder bleibt beim Reiten einfach stehen und geht keinen Schritt mehr vorwärts.

Bereits beim Aufsatteln zeigt das Pferd Anzeichen für Schmerzen: So fängt „Ombra“ auffällig an zu Gähnen, sobald der Sattel in ihre Nähe kommt- sie scheint offensichtlich Stress zu haben.

Lösungsansätze

Für Ariane ist schnell klar, dass das Tier starke Schmerzen haben muss. Die erfahrene Pferdephysiotherapeutin vermutet schon nach dem ersten Aufsteigen, dass der große Sattel dem eher schmächtig gebauten Pferd Probleme bereiten könnte. Und tatsächlich ergibt der genaue Check des Sattels, dass der Unterbau sowie die viel zu große und breite Auflagefläche „Ombra“ dazu bringen, den Rücken komplett wegzudrücken. Die Kammer des Sattels ist viel zu groß, die kleinen, kurze Sattelgurtriemen ziehen sich stark in das Gewebe und lassen keine gleichmäßige Druckverteilung zu. Selbst ohne Reiter drückt „Ombra“, schon bei geringer Druckeinwirkung, ihren Rücken weg und geht ins „Hohlkreuz“.

Im Round-Pen analysiert Ariane das Gangbild von „Ombra“ ohne Sattel: Auch hier zeigen sich Rücken und Kruppe bis zum Schweifansatz fest und verspannt. Der Takt ist unrein, der Trab ist staksig.

Ariane empfiehlt der Besitzerin Röntgenbilder anfertigen zu lassen und lässt „Ombra“ tierärztlich untersuchen, denn neben einem Zahnbefund, vermutet die Pferdeexpertin auch eine Magenproblematik. Die Tierärztin empfiehlt ein Blutbild, und stellt fest, dass „Ombra“ aus dem Maul stinkt, was den Verdacht auf einen Magenbefund erhärtet. Die Ärztin therapiert das Pferd direkt an, da „Ombra“ schließlich auch das Fressen verweigert.

Bereits nach kurzer Zeit zeigen sich Erfolge, was Arianes Vermutung auf starke Magenschmerzen untermauern. „Ombra“ ist unter dem Magenmedikament deutlich ruhiger, lässt sich wieder gern anfassen und zeigt keine Schmerzsymptomatik mehr in der Magengegend.

Nach dem Aufenthalt auf Hof Eicheneck zeigt sich „Ombra“ lauffreudig und entspannt, so dass der glücklichen Besitzerin sogar wieder Ausritte mit ihrem Pferd möglich sind.

Auch diese spannende Fall-Verfilmung gibt es im Mitgliederkanal in der „Uncut“-Version mit noch ausführlicheren Informationen und Tipps.