Problempferde Training - Stute rennt unter dem Reiter davon

Pferd hat starke Probleme loszulassen

Problembeschreibung

„Lilly“, eine 13-jährige Schimmelstute, ist kaum zu bremsen: Das Pferd hat starke Probleme loszulassen und rennt dem Reiter unter dem Sattel nahezu davon. Durchlässigkeit und Anlehnung sind bei der hübschen Stute Fehlanzeige. Das Pferd hat laut der Besitzerin seit jeher einen hohen Muskeltonus und zeigt sich auch bei der Ankunft auf Hof Eicheneck extrem verhärtet. Nachdem „Lilly“ für 6 Monate in Profiberitt gegeben wurde, war die Stute nahezu gar nicht mehr reitbar und auch im Umgang so nervös, so dass selbst das Aufsteigen zum Problem wurde. Die Besitzerin erzählt, dass sie am Zügel extrem gegenhalten muss, um überhaupt zum Pferd durchzudringen. Die Stute reagiert kaum auf ihren Reiter und dessen Hilfen, und ist insgesamt stark umweltorientiert.

Lösungsansätze

Auch bei einem Kurzcheck wie diesem, bei dem das Reittraining im Vordergrund steht, überprüft Ariane das Pferd ganzheitlich. Auf dem Reitplatz probiert die anerkannte Pferdephysiotherapeutin zunächst, die Kommunikation zwischen Pferde und Reiter zu verbessern. „Lilly“ soll lernen sich nur auf ihren Reiter zu konzentrieren und auf die erste Hilfe zu reagieren, ohne viel Kraftaufwand. Wie im Video gut zu verfolgen ist, geschieht dies zunächst über die Arbeit mit Dualgassen in Kombination mit vielen Handwechseln, was die Aufmerksamkeit des Pferdes in hohem Maße fordert. Die Reiterin soll dabei selbst erfühlen, welche Hilfen bei „Lilly“ „funktionieren“ und ihr so viel Gehorsam abfordern, dass sie die Außenwelt vergisst und auf ihren Reiter achtet. Auch hierbei arbeitet Ariane mit positiver Konditionierung: So wird „Lilly“ bei der kleinsten Mitarbeit überschwänglich gelobt, genauso deutlich sollen vom Reiter aber auch Grenzen aufgezeigt und die volle Aufmerksamkeit des Pferdes eingefordert werden. Ariane merkt schnell, dass die Schimmelstute viel Sicherheit benötigt und besser einmal deutlich am Außenzügel zur Mitarbeit aufgefordert werden sollte, anstelle eines ständigen Ziehens an beiden Zügeln. Die sich mittlerweile stark manifestierten Verhaltensmuster von Pferd und Reiter sollen mit neuen Trainingsimpulsen und einer weichen aber konsequenten Hand, durchbrochen werden. Schon am Ende der ersten Reitstunde zeigen sich Erfolge: „Lilly“ ist entspannt und lässt sich im Schritt schon deutlich fallen.