Traumatisierte Pferde therapieren und trainieren

Vertrauen zurückgewinnen

Problembeschreibung

Das Dressurpferd Falco, das von seinen Bereitern als schwierig abgestempelt wurde, hat eine neue Besitzerin gefunden! Sie hat Falco aus Mitleid aus dem damaligen Sportstall herausgekauft und ihn direkt von Österreich nach Norddeutschland gebracht. Falco hat endlich ein neues Zuhause gefunden und soll nun wieder als Reitpferd eingegliedert werden. Die neue Besitzerin hat auch ihr Traumpferd und ehemals gekörten Hengst Bourbon mitgebracht. Was als anfänglicher Check begann, wurde zu vielen Monaten Aufenthalt auf Hof Eicheneck! Die Arbeit von Ariane Telgen mit den beiden Schimmeln und ihrer Besitzerin wurde in einer Langzeitdokumentation über einen Zeitraum von zwei Jahren mit insgesamt 100 Folgen öffentlich gemacht!

Lösungsansätze

Ein junges Tier mit Bodenarbeit und Schrecktraining möglichst früh an viele neue Situationen heranzuführen und zu gewöhnen, hat viele Vorteile. So lässt diese Form der Arbeit Pferd und Reiter einander nicht nur gut kennenlernen, sondern bildet auch eine solide Grundlage für das spätere Reittraining. So wird auch Jungpferd „Bourbon“ erstmal an der Doppellonge langsam an neue Herausforderungen herangeführt. Nach sechswöchiger Pause aufgrund von Knieproblemen, soll der Wallach nicht nur mental, sondern auch muskulär wieder aufgebaut werden. Planen, Stangen und Flatterband sollen die Aufmerksamkeit und die Konzentration des schicken Wallachs fördern. Ariane arbeitet auch bei der Jungpferdausbildung vom Boden aus mit positiver Verstärkung in Form von Lob und Futter. Zahlreiche Wiederholungen bringen dabei nach und nach Routine.

„Bourbon“ stellt sich als ein Pferd heraus, das sich schnell auf neue Situationen einstellt und mutig Dinge ausprobiert. Eine gute Basis, auf die Ariane mit viel abwechslungsreichem Training aufbauen kann. Bei Schimmel „Falco“, der in der Vergangenheit als Sportpferd einiges erlebt hat und schon als „Monsterpferd“ bezeichnet wurde, sieht das Nervenkostüm hingegen deutlich anders aus. Der große Wallach hat deutlich mehr Schwierigkeiten sich auf ungewohnte Situationen einzulassen. Ariane baut daher in alle möglichen Alltagssituationen Ungewohntes ein, auf das sich der Wallach immer wieder neu einstellen muss. Bei einem Pferd wie „Falco“ muss Ariane ihr Schrecktraining dennoch komplett anders aufbauen, als bei einem Tier wie „Bourbon“. „Falco“ steigert sich schnell in Situationen rein und ist aus diesen dann schwer wieder herauszuholen. Zu sehen ist dies im Video, als er an der Doppellonge über mehrere Stangen gehen soll. Mit viel Ruhe, Geduld und positiver Verstärkung kann Ariane diese Situation lösen. Auch mit dem Torbogen und dem Flatterband hat der Wallach starke Probleme. Auch diese Situation erfordert vor allem Zeit und Ruhe. Besonders wichtig, nicht nur bei Pferden wie „Falco“, ist, das Training nachhaltig zu gestalten, d.h. Übungen wie diese immer wieder im Alltag zu integrieren.

Mit welchen Trainingsmethoden Ariane immer weiter an der Ausbildung von „Falco & Bourbon“ arbeitet, ist in den zahlreich abrufbaren Folgen der beiden Jungpferde zu sehen.