Pferd wird gefährlich - Ursachen und Hilfe

Wenn das Pferd zur Gefahr wird

Problembeschreibung

Der 8-jährige „Quebee“ ist seit mehr als einem Jahr nicht mehr reitbar. Aufgrund seines unvorhersehbaren Verhaltens ist der ehemalige Hengstanwärter für seine Besitzerin einfach zu gefährlich geworden. So wirft der Wallach schlagartig den Kopf hoch, vor allem auf dem Reitplatz. Hier wird er schnell panisch und rennt unkontrolliert los. Besonders wenn „Quebee“ eine Trense drauf hat, wird der Fuchswallach schnell hektisch und fokussiert sich stark auf seine Umwelt. Auch auf den Sattel, so die Besitzerin, soll er teilweise extrem reagieren und ist dabei in der Vergangenheit bereits kerzengerade gestiegen. Seine Besitzerin berichtet außerdem von Koliken und anderen gesundheitlichen Beschwerden in der Vergangenheit. Sie möchte daher mit Hilfe von Ariane Klarheit erlagen, ob das Tier tatsächlich noch immer Schmerzen hat oder die Probleme „antrainiert“ worden sind.

Lösungsansätze

Da der imposante Wallach nur „headshaked“, wenn er mit Trense auf dem Platz arbeiten soll, vermutet Ariane direkt, dass gesundheitliche Beschwerden, eventuell eine Kehlkopf- Zahn- oder Kieferproblematik, hinter dem Verhalten des Pferdes stecken. Beim Longieren läuft das Pferd seiner Besitzerin regelrecht davon und „schnippt“ beim Laufen immer wieder mit dem Kopf. Das äußerst umweltorientierte Pferd konzentriert sich überhaupt nicht auf den Menschen, stellt sich dauerhaft nach außen und wirbelt ununterbrochen mit seinem Kopf hin und her. Da diese Symptome nur mit Trense auftreten, beginnt die Pferdeexpertin das Training daher gebisslos. Mit verschieden Zäumungen untersucht die Pferdephysiotherapeutin, wann genau das Kopfschlagen auftritt und findet dabei heraus, dass ein Fliegenschutz das Kopfschlagen deutlich mindert.

Der erste Tast-Check zeigt, dass „Quebee“ im Kieferbereich Schwellungen hat und im Bereich der ersten und zweiten Halswirbelsäule stark schmerzempfindlich ist, was das Pferd auch deutlich zeigt. Diese Symptome passen dazu, dass der Wallach vor allem mit Trense schnell panisch wird. Auch beim Satteln zeigt das Tier starke Stresssymptome, drängelt Ariane weg und beißt sich selber in die Brust. Schnell merkt „Quebee“ jedoch, dass das Physiopad keine Schmerzen verursacht und lässt das Satteln unbeeindruckt über sich ergehen. Der Sattelcheck ergibt, dass der Sattel tatsächlich nicht passt und starken Druck ausübt (Tutorial-Tipp: „Sattelcheck selber machen“).

Da der Wallach insgesamt am Kopf und oberen Halsbereich extrem druckempfindlich ist, testet Ariane die Wirkung von Schmerz- und Allergiemittel bei „Quebee“. Nach einiger Zeit an der Longe präsentiert sich der Wallach damit tatsächlich deutlich gehfreudiger und entspannter. Auch das Kopfschlagen tritt unter der Gabe eines Schmerzmittels und mit verschiedenen Zäumungen und Fliegendecke deutlich seltener auf. Neben gesundheitlichen Beschwerden vermutet Ariane daher auch ein antrainiertes Verhaltensmuster bei dem Wallach, das sie auf vorangegangene Schmerzerfahrungen zurückführt.

Die Resonanz der Besitzerin nach dem Abholen von „Quebee“ ist positiv: Nach einer erfolgten Zahnbehandlung hat sich das Pferd so gut entwickelt, dass hoffentlich bald auch das Reiten wieder möglich ist.

Auch diese Problematik wird in der „Uncut“-Version im Mitglieder-Bereich noch ausführlicher behandelt. Jetzt Kanalmitglied werden und nichts verpassen.